NRW-Dental-Kongress 2012

Für Zahnärzte und Zahntechniker

Sechs Fortbildungspunkte

* * * * * *

21. April 2012
Van der Valk
Airporthotel Düsseldorf

Saal Düsseldorf

Der Kongress war ein voller Erfolg vor ausverkauftem Haus

 

Am 21. April 2012 von 08:30 bis 18:15 Uhr war der Kongress-Saal "Düsseldorf" im Van der Valk Airporthotel in Düsseldorf bis auf den letzten Platz besetzt.
Geboten wurde interdiziplinäres Know-How in Zahnmedizin und Zahntechnik auf höchstem Niveau. Neun Top-Referenten vermittelten Wissen, Zukunftsperspektiven und Lösungsansätze zu vielen Themenbereichen der modernen Zahnheilkunde und Prothetik.
Am Abend feierte man - auch im Saal "Düsseldorf" - das 25-jährige Bestehen des ZAD.

Der Saal Düsseldorf im Van der Valk Airporthotel Düsseldorf www.airporthotelduesseldorf.com
Der Saal Düsseldorf im Van der Valk Airporthotel Düsseldorf www.airporthotelduesseldorf.com


Hier folgt der ausführliche Bericht vom Kongresstag mit dem Text des Artikels in der "dental dialogue"-Ausgabe 7/2012

 

© Fotos Ludger Kobe, Georg Wulf - 21.April 2012 - © dental dialogue 7/2012 - Text: Sandra Uhl / München - Redakteurin

Am 21. April 2012 fand anlässlich des 25-jährigen Bestehens des ZAD (Zahntechnischer Arbeitskreis Düsseldorf) im Van der Valk Airporthotel Düsseldorf der NRW-Dental-Kongress statt. Der ZAD veranstaltet regelmäßig diverse Kongresse für Zahnärzte und Zahntechniker. Den 250 Kongressteilnehmern wurden von Topreferenten aus der Zahntechnik und Zahnmedizin spannende Vorträge präsentiert. Das dabei vermittelte Fachwissen, der Ausblick auf zahntechnische und zahnmedizinische Zukunftsperspektiven sowie Lösungsansätze machten den Kongress zu einem nachhaltigen Event für die Teilnehmer.

Die 250 Teilnehmer des NRWDental- Kongresses wurden am Morgen des 21. April im Van der Valk Airporthotel Düsseldorf von Ztm. Thomas Hahne, dem stellvertretenden Präsidenten des ZAD, begrüßt und die ausverkaufte Veranstaltung somit offiziell eröffnet. In seiner Ansprache gab Hahne den Anwesenden einen kurzen aber informativen Einblick in die Ziele und Hintergründe des ZAD. Dieser hatte sich in den vergangenen 25 Jahren vom „Arbeitskreis“ zu einer Fortbildungsgemeinschaft für Zahnärzte und Zahntechniker entwickelt. Das Hauptaugenmerk der Vereinsmitglieder liegt demnach auf der interdisziplinären Kommunikation und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizinern und Zahntechnikern.

Ztm.Thomas Hahne Vizepräsident des Zahntechniker Arbeitskreis Düsseldorf eröffnete den NRW-Dentalkongress 2012
Ztm.Thomas Hahne Vizepräsident des Zahntechniker Arbeitskreis Düsseldorf eröffnete den NRW-Dentalkongress 2012


Im Anschluss an diese Eröffnungsworte startete Ztm. Patrick Rutten mit dem ersten Vortrag des Tages. Da er bereits zum 3. Mal für den ZAD als Referent eingeladen war, kam ihm die Ehre des ersten Vortrags zu. In seinem Referat mit dem Thema „Excellence in Dental Aesthetics – neue Trends und Materialien in der ästhetischen Implantologie“ gewährte er tiefe Einblicke in die Möglichkeiten dentaler Ästhetik. Im Fokus seiner täglichen Arbeit liegt neben der hohen allgemeinen Ästhetik, der perfekte Übergang zwischen der roten und der weißen, also zwischen Zahnfleisch und Krone. Patrick Rutten verwendet mittlerweile Zirkonoxid in seinem Labor als Allroundmaterial. Patrick Rutten konnte aufzeigen, dass, wenn man dem Werkstoff Zirkonoxid bei der Verarbeitung genug Aufmerksamkeit schenkt, und immer das gleiche Verarbeitungsschema beachtet, sich der Werkstoff für das gesamte zahntechnische Spektrum als dankbar erweist. Die richtige Behandlung und das Design der Zirkonoxid- Strukturen ist das „A“ und „O“ für ein erfolgreiches Ergebnis. Patrick Rutten konnte den Kongressteilnehmern anhand vieler Fallbeispiele vermitteln, wie wichtig bei Frontzahnrestaurationen die Gleichschaltung der ersten Inzisiven und der Übergang von der Krone zum Zahnfleisch für den Gesamteindruck im Mund des Patienten ist. „In der heutigen Zeit müssen Zahnärzte und Zahntechniker die digitale Welt und die neuen Techniken nutzen und die Kommunikation weiter ausbauen. Durch Teamwork können so perfekte Ergebnisse erlangt werden.“ Mit diesem Fazit beendete Patrick Rutten seinen Vortrag.

Der nächste Referent, Oliver Brix, ist selbst seit 14 Jahren Mitglied beim ZAD und führt in Wiesbaden ein mittlerweile komplett metallfreies Labor. In seinem Vortrag „Oral Harmony – ein vollkeramisches Konzept“ stellte er die hohe Kunst der Ästhetik in den Vordergrund, und zeigte den Teilnehmern eindrucksvoll die Möglichkeiten auf, die sich mit Vollkeramik bieten. Oliver Brix ist auf das Vollkeramiksystem IPS e.max spezialisiert und hat sich diesem Materialkonzept voll verschrieben. Aus seiner Sicht sind Vollkeramikrestaurationen ästhetisch nicht zu übertreffen, da sie einen der wichtigsten Aspekte erfüllen um der Natur am nächsten zu kommen: Lichtdurchlässigkeit und somit Lichtdynamik. Schöne Fallbeispiele und Lösungsvorschläge umrahmten den Vortrag von Oliver Brix und unterstrichen seine Message, keine Limits in der Vollkeramik zu sehen. Denn auch Zirkonoxid ist in seinem Labor mittlerweile ein häufig genutzter Werkstoff. In seinen Augen lässt sich mit Zirkonoxid Funktion und Ästhetik kombinieren. Um Fehlerquellen zu minimieren gibt Oliver Brix wichtige Arbeitsschritte, wie die Gerüstgestaltung, bei der Verarbeitung von ZrO2 nicht aus der Hand. Sein Fazit an die Teilnehmer lautete: Ein Zahntechniker kann mit Vollkeramik und Zirkonoxid alles erreichen, wenn er nur nie das Denken aufgibt.



In den über den Tag verteilten Pausen bestand für die Kongressteilnehmer die Möglichkeit, sich an den vor dem Kongress- Saal aufgebauten Informationsständen der Industrie auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Für Stärkung war reichlich gesorgt und die Referenten standen den Teilnehmern zu Gesprächen und mit Antworten zur Verfügung.


Dr. Christopher Köttgen lenkte die Aufmerksamkeit in seinem Vortrag auf die Zahnmedizin. In seinem Referat mit der Überschrift „Planungsfehler bei Implantatversorgung und deren Vermeidung“ präsentierte er den Anwesenden erschreckende Fallbeispiele von nicht durchdachten Implantationen. Die falsche Ausrichtung des Implantats oder Implantatgröße kann schwere Folgen haben und für den Zahntechniker die Lösung des Patientenfalls unmöglich machen. In den Augen Dr. Köttgens ist es unverzichtbar, dass der Zahnarzt und der Zahntechniker ausführlich miteinander kommunizieren und ihr Knowhow austauschen. Ein Zahnmediziner muss sehen und verstehen können, dass nicht jede Patientensituation sofort implantatprothetisch zu lösen ist. Ein Implantat gut zu setzen, gut zu versorgen und zu erhalten benötigt Fachwissen, interdisziplinäre Kommunikation und in manchen Fällen zunächst einen Kieferorthopäden.

Dr. Christipher Köttgen während seines Vortrages
Dr. Christipher Köttgen während seines Vortrages


Etwas abstrakter wurde es im Anschluss im Vortrag des Zahntechnikermeisters Udo Plaster. Für Udo Plaster ist Düsseldorf keine unbekannte Stadt, da er 1996 dort seine Meisterprüfung ablegte. Mittlerweile betreibt er ein Labor in Nürnberg. Auf dem diesjährigen Kongress widmete er sich in seinem Vortrag „Ästhetik, Funktion – natürliche Zusammenhänge erkennen und nutzen“ den Grundlagen für korrekt geplanten und angefertigten Zahnersatz. Plaster beginnt jede Arbeit mit einer Funktionsanalyse und der darauf folgenden Planung des Zahnersatzes. Mit Hilfe eines computerunterstützten Programms legt er bei jedem Patienten Körperlinien und Ebenen fest. Diese Informationen sind wichtig, um eine falsche Körperhaltung zu korrigieren und um den Zahntechniker bei seinen späteren Planungs- und Arbeitsschritten zu unterstützen. Somit lassen sich zum Beispiel die Modelle passend zur Gesichtssituation des Patienten im Artikulator ausrichten. Hierzu wird der Patient vorher aus unterschiedlichen Blickwinkeln fotografiert und verschiedene Bewegungen der Mundpartie in einem Video aufgezeichnet. Udo Plaster hat sich ausführlich der Fotografie gewidmet und im Laufe der Zeit viel Wissen und Können angesammelt. Eine Tatsache, die er in einer ausführlichen Bildzusammenstellung zu veranschaulichen wusste.

Auch die Welt der Zahnmedizin und Zahntechnik wird seit ein paar Jahren nach und nach mit der digitalen Welt konfrontiert. Aus diesem Grund widmete sich Ztm. Marko Bähr in seinem Vortrag „Der digitale Patient – Alltag und neue Möglichkeiten bei R&K CAD/CAM Berlin“ dieser Thematik. Marko Bähr arbeitet für R&K CAD/CAM Berlin, einem Hochleistungsfräszentrum von Anwendern für Anwender, und konnte deshalb den Teilnehmern des Kongresses die Gegenwart und Zukunft der digitalen Zahntechnik gut vor Augen führen. Bähr gewährte den Teilnehmern Einblicke hinter die Kulissen des Fräsdienstleisters R&K. Der digitale Alltag, wie er durch Intraoralscanner, digitale Modelherstellung, Face-Scan, CT/DVT und elektronischer Gesichtsbögen markiert wird, erweitert nach Aussage von Ztm. Marko Bähr das Arbeitsspektrum und lässt in eine viel versprechende Zukunft blicken.

Ztm. Marko Bähr, Ztm. Udo Plaster, Oliver Brix, Ztm. Patrick Rutten (v.l.)
Ztm. Marko Bähr, Ztm. Udo Plaster, Oliver Brix, Ztm. Patrick Rutten (v.l.)


Ztm. Andreas Nolte, Ztm.Joachim Maier, Und Dr. Jochen Mellinghoff (v.l.) stellten sich nach ihren Vorträgen gemeinsam den Fragen des Publikums
Ztm. Andreas Nolte, Ztm.Joachim Maier, Und Dr. Jochen Mellinghoff (v.l.) stellten sich nach ihren Vorträgen gemeinsam den Fragen des Publikums

Anschließend ließ sich Joachim Maier noch ein wenig in die Trickkiste gucken und gab hilfreiche Tipps zur ästhetischen Schichtung von Zirkonoxid-basierten Kronen. Am Ende ihres Vortrags zeigten Mellinghof und Maier ein um-fangreiches Fallbeispiel einer 17-jährigen, die wegen Nichtanlage einiger Zähne mit Implantaten und mit einer komplexen Zirkonoxid-basierten Vollkeramikrestauration versorgt wurde.

Nach der Mittagspause ging es mit einem Referententeam weiter. Dr. Jochen Mellinghof und der Oral Designer Ztm. Joachim Maier präsentierten ihr vollkeramisches Behandlungskonzept. Mit den Schlagworten „Bio“ und „Wellness“ eröffneten sie ihren Vortrag „Erdbeeren mit Sahne – Effizienz durch echte Partnerschaft“. An erster Stelle stand bei ihnen ebenfalls die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker, erweiterten diesen Dialog jedoch um den Patienten. Für Dr. Jochen Mellinghof und Ztm. Joachim Maier steht fest, dass Zahnärzte sowie Zahntechniker die Aufgabe haben, die Erwartungen des Patienten zu übertreffen. Dies geht nur mit Leidenschaft, Motivation und Freude an der Arbeit.



Ztm. Christian Hannker, ein Zahntechniker der CAD/CAM-Generation, zeigte in seinem Vortrag „Möglichkeiten der Inhouse-Fertigung mit ästhetischem Ziel“ einige Ergebnisse aus seinem Labor, die er mit einer kleinen Desktop- Fräsmaschine generiert hat. Im Labor von Christian Hannker steht die Fräsmaschine rund um die Uhr zur Verfügung und so kann er selbst bestimmen, wie er sie auslastet. Aufgrund der Materialvielfalt, die die Industrie mittlerweile zum Fräsen bereithält und die genannte Inhouse- Fertigung, kann ein Labor mit CAD/CAM die Vielfalt der Möglichkeiten nutzen und exzellente Ergebnisse erzielen. Und weil die CAD/CAM-Generation bereits heute weit fortgeschritten ist, bedarf es nur noch einer geringen Investition, um positiven Aspekte wie Flexibilität, Materialvielfalt und den Einfluss auf die Passungsparameter für sich im Labor nutzen zu können.

Letzter Check vor seinem Vortrag Ztm. Christian Hannker(rechts)
Letzter Check vor seinem Vortrag Ztm. Christian Hannker(rechts)



Mit guter Laune und Humor brachte Andreas Nolte zum Abschluss des Kongresses eine wichtige Thematik auf den Punkt. In seinem Referat „Verschraubte oder zementierte Implantatrekonstruktionen“ veranschaulichte Andreas Nolte anhand interessanter Patientenfälle die Vor- und Nachteile verschraubter und zementierter Implantatkronen. Er selbst fertigt zum Großteil verschraubte Implantatkonstruktionen an, da Andreas Nolte von dem einfachen Handling für den Behandler, die bedingte Abnehmbarkeit und Sicherheit einer zementfrei- 13. JAHRGANG 06/2012 © dental dialogue 5 en Konstruktion überzeugt ist. Bei Implantatkronen im Unterkiefer oder einer unpraktischen Einschubrichtung wählt er die zementierbare Konstruktion. Zum allseits diskutierten Thema CAD/CAM steuerte Andreas Nolte bei, dass er in einer Fräsmaschine eine moderne Gussmaschine sieht, die den Zahntechnikern den Arbeitsalltag erleichtern soll.

Da sich Andreas Nolte in seinem Labor eingehend mit Zirkonoxid befasst hat, ist aus seiner Sicht Zirkonoxid am besten für Hybridabutments geeignet. Anhand von Fallbildern zeigte er die ästhetischen Möglichkeiten von Implantatkonstruktionen in Verbindung mit Zirkonoxid und, dass technisch alles möglich ist.

Zum Schluss dankten die Teilnehmer den Veranstaltern mit Applaus und Thomas Hahne bedankte sich in seinem Schlusswort bei allen Mitgliedern des ZAD, den Top-Referenten und beim Publikum, die diesen Tag mit ihren Erfahrungen, ihrem Wissen und konstruktiven Diskussionen gestaltet haben.

 



Als besonderes Highlight wurden alle anwesenden Zahntechnikermeister des Prüfungs-Jahrgangs 1986 vom Obermeister der Zahntechniker-Innung Düsseldorf mit dem „silbernen Meisterbrief “ geehrt. Das 25-jährige Bestehen des ZAD wurde im Anschluss an diesen umfangreichen Kongress in der Kongresshalle mit einem Festabend ausgiebig gefeiert. So endete eine gelungene Veranstaltung und vielleicht kann man sich schon heute auf das nächste Event des Zahntechniker Arbeitskreises Düsseldorf e.V. freuen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem 30-jährigen Bestehen?



© Fotos Ludger Kobe, Georg Wulf - 21.April 2012 - © dental dialogue 7/2012 - Text: Sandra Uhl / München - Redakteurin
© Fotos Ludger Kobe, Georg Wulf - 21.April 2012 - © dental dialogue 7/2012 - Text: Sandra Uhl / München - Redakteurin

Bilder und Eindrücke vom Kongress am 21. April 2012 in Düsseldorf

© Fotos Ludger Kobe, Georg Wulf - 21. April 2012 - © ZAD-Düsseldorf

Wir danken an dieser Stelle für die großzügige Unterstützung folgenden Partnern



1. Vorstand:

Ztm. Henrik Erichsen

Auf der Hüls 128a

D-52068 Aachen

Tel.: 0241-99 74 5423

mail: kontakt@unikat-zahnmanufaktur.de

 

Stellv. Vorstand:

Ztm. Jill Lippert

Bierbomskamp 14 

D-46284 Dorsten

Tel.: 02362-68 683

 mail: jill.lippert@web.de

Stellv. Vorstand:

Ztm. Thomas Hahne

Kölner Landstraße 135

D-40539 Düsseldorf

Tel.: 0211-75 11 34

mail:

info@dental-art-hahne.de

 

Schriftführer:

Ztm. Daniel Sauerhoff

Frankenstrasse 40

D-40476 Düsseldorf

Tel.: 0211-43 60 266

mail: team@sauerhoff.dental

Bank-verbindung:

VR Bank Rhein-Sieg 
IBAN: DE

41 3706 9520 6604 2770 17 
BIC-/SWIFT-Code: GENODED1RST