Bericht vom 8. ZAD – FORTBILDUNGSSEMINAR

Ein Bericht aus der Zeitschrift "dental dialog" Ausgabe 2/2006 des Teamwork Media Verlages

12. November 2005
Bonn-Beuel „Brotfabrik“
Kreuzstraße 17

BACK TO THE ROOTS

Das 8. Fortbildungsseminar des ZAD - Zahntechniker Arbeitskreis Düsseldorf – kam zwar mit einem Jahr Verspätung, dafür aber nach dem Motto "back to the Roots" gleich mit fünf Referenten aus den eigenen Reihen.

Abb. 1  Moderator Ztm.Herbert Fischer
Abb. 1 Moderator Ztm.Herbert Fischer

Das 8. Fortbildungsseminar des Zahntechniker Arbeitskreis Düsseldorf (ZAD) fand Mitte November letzten Jahres an seinem traditionellen Veranstaltungsort der Brotfabrik in Bonn-Beuel statt. Für ein vielschichtiges und interessantes Programm sorgten insgesamt sieben Referenten, davon waren fünf Mitglieder des ZAD. Ztm. Thomas Hahne, Düsseldorf, ZA Dr. Herbert Schorn, Köln, ZA Walther Borning, Köln, Oliver Brix, Kelkheim, Ferdy Hanfland, Lennestadt und die zwei Gastreferenten Ztm. Ulrich Werder, München sowie ZA Dr. Jan Royakkers, Maastricht/NL sorgten auch dieses mal wieder dafür, dass der ZAD seinem interdisziplinären Ansatz gerecht wurde. Bewährt führte das ZADMitglied Ztm. Herbert Fischer durch die Veranstaltung.

Abb.2 Ztm. Ulrich Werder (München)
Abb.2 Ztm. Ulrich Werder (München)

Beauty und Wellness wegweisend in der Vollkeramik?

 

In eindrucksvollen Bildern zeigte Ztm. Ulrich Werder in seinem Vortrag „Veneers auf Platinfolie - schnell und schön”, wie wichtig es in Zukunft sein wird, Beauty und Wellness-Ansprüche in vollkeramischen Restaurationen zu berücksichtigen und zu verwirklichen. Werder demonstrierte, wie man kleinste Substanzverluste am Zahn ersetzt, vorhandene Lücken im Frontzahnbereich ästhetisch unauffällig schließt und mit Hilfe substanzschonender Präparation mit dünnsten Veneers die Harmonie und Schönheit wieder herstellt. Für den Fall, dass es mal schnell gehen muß, benutzt er anstelle eines feuerfesten Einbettmassestumpfs auch mal eine Platinfolie als Brennunterlage. Erstaunlich wie dünn und filigran man mit heutigen Vollkeramikmaterialien arbeiten kann.

Abb. 3    Zahnarzt Dr. Herbert Schorn (ZAD) Ztm. Thomas Hahne (ZAD)
Abb. 3 Zahnarzt Dr. Herbert Schorn (ZAD) Ztm. Thomas Hahne (ZAD)

Das Ziel: Ein Höchstmaß an Perfektion und Patientenzufriedenheit

 

Detaillierte Arbeitsschritte, die zahnmedizinisch und zahntechnisch wichtig sind um Patienten auf Dauer einen funktionellen und ästhetisch hochwertigen Zahnersatz zu garantieren zeigten Dr. Herbert Schorn (Mitglied im ZAD seit 2002) und Ztm. Thomas Hahne in ihrem Teamvortrag.

Sie berichteten über den Aufbau und die Vernetzung ihres Teams, aus Kieferorthopäde, Kieferchirurg, Paro-dontologe, Implantologe sowie Zahnarzt und Zahntechniker. Anhand dokumentierter Patientenfälle, hoben sie hervor, wie wichtig es ist – von der Planung bis zur Fertigstellung – im Team zu arbeiten. Dr. Schorn präsentierte schwierige Behandlungsfälle. Angefangen bei der Befunderhebung über die zahnmedizinischen Behandlungsabläufe, der provisorischen Versorgung, bis hin zur Fertigstellung und Eingliederung des Zahnersatzes.

Thomas Hahne beeindruckte das Publikum mit einer Fülle an Bildern und Berichten, sowie Informationen über die Anfertigung von Veneers, Kronen und Brücken bis hin zu umfangreichen Implantatversorgungen. Damit verdeutlichte er, wie harmonisch sich Zahnersatz in eine optimal vorbehandelte Mundhöhle integrieren läßt (Abb. 1 bis 5).

Abb. 4 Zahnarzt Walther Borning (ZAD)
Abb. 4 Zahnarzt Walther Borning (ZAD)

Zahnärztliche Praxis-Tipps!

 

Im ersten Vortrag am Nachmittag gab ZA Walther Borning seine Kenntnisse, Neuigkeiten und nützliche Tipps aus der zahnärztlichen Praxis weiter. Er referierte über seine Erfahrungen mit Magnetattachments auf Implantaten der Firma Steco, die er während der letzten neun Jahre gesammelt hatte. Die Titanmagnete der K-Linie ähneln einem Konusteleskop, und sind laut Borning für die gängigsten Implantatsysteme erhältlich (Abb. 5 und 6).

 

Borning kombiniert die Verbindungselemente, die ursprünglich für die Totalprothetik entwickelt wurden, seit einigen Jahren auch erfolgreich mit Restzahnbestand und verwendet sie zur „Rettung” alter Kombiarbeiten (Abb. 7 und 8).

 

Er lobte die Einfachheit des Systems und die Wartungsfreiheit der verschleißfreien Verbindungselemente. Über einen Zeitraum von neun Jahren war es in seiner Praxis bei etwa 30 Arbeiten weder zu Reparaturen noch zum Austausch eines Magneten gekommen. Beim Thema „Unterfütterungen von herausnehmbarem Zahnersatz“ ging Borning besonders auf die Problematik bestehender Verbindungselemente und den Verlust der Unterkieferposition ein. Bei der mundoffenen Vorgehensweise sei oftmals die arbiträre Gesichtsbogenübertragung mit entsprechenden intermaxillären Registraten erforderlich. Farb-Kommunikation zwischen Zahnarzt und Labor bei Keramikarbeiten unterstützt er durch einen digital erstellten Fotostatus. Unterschiedliche Farbwerte von Kamera und Monitor gleicht er durch mehrere Bilder mit dem passenden Musterzahn aus dem Farbring aus. Für die exakte Einstellung von Oberflächentextur und Glanzgrad liefert er dem Labor zusätzlich stark vergrößerte Schwarzweiß-Aufnahmen der Nachbarzähne.

Abb. 8 Zt. Oliver Brix (ZAD)
Abb. 8 Zt. Oliver Brix (ZAD)

Wer Klavier spielen will, muss erstmal die Klaviatur beherrschen!

 

„Bekannter Zahntechniker mit x?” Einstimmige Antwort: „Oliver Brix!!” Seinen allerersten Fortbildungsvortrag hatte Brix im Jahre 1997 bei einem internen Seminar des ZAD gehalten und schon 1998 stand er zusammen mit dem ZA Oliver Dunschin in der Brotfabrik vor einem größerem Auditorium auf der Bühne. Im November 2000 kam dann gleich sein zweiter Auftritt als Referent in der Brotfabrik und auch heute, bei seinem dritten Fachvortrag merkte man ihm an, dass er immer wieder gerne bei „seinem Verein”, dem ZAD ist. Hier fühlt er sich wohl. „Wer Klavier spielen will, muss erst mal die Klaviatur beherrschen! Und wer nahezu naturidentische, ästhetische Metall- beziehungsweise Vollkeramikrestaurationen herstellen will, muss sein Keramiksortiment kennen.” begann Oliver Brix seinen Vortrag. Bild für Bild, Satz für Satz zeigte er Parameter auf, mit deren Hilfe man sich dieses „Kennenlernen” in definierten Schritten erleichtert und man immer wieder und nachvollziehbar zu gleichen Ergebnissen kommt. Brix präsentierte eine mit viel Fleiß und viel Liebe, auch zu kleinsten Details, hochprofessionell durchstrukturierte Parameterliste. Er zeigte alle von ihm erarbeiteten Einzelschritte und Kontrollchecks auf, die jedem Zahntechiker bei konsequenter Anwendung konstant gute, ästhetische Ergebnisse ermöglichen. Anhand einer Wertetabelle arbeitete er die ideale Ausdehnung und Position von Aproximalkontakten bei Kronen, bezüglich des Abstands zum Kieferknochen heraus. Damit unterstrich er, wie wichtig dieser Wert ist. Diese Kenntniss ist wichtig, um der Papille die Möglichkeit zu geben, sich auf natürliche Art und Weise zu formen und nicht weiter zurück zu ziehen. Dies führt letztendlich zu einer gesunden rot-weißen Ästhetik. Es macht immer wieder Spaß Oliver Brix zuzuhören, der in seinem einstündigen Vortrag einen umfangreichen Fundus an praktischen Tipps, inklusive der notwendigen Kontrolldaten und Messparameter, vermittelte.

Dr. Eric-Jan Royakkers (Maastricht)
Dr. Eric-Jan Royakkers (Maastricht)

Die totale Prothese -ein oft vernachlässigtes Thema


Den letzten Vortrag dieses Tages bestritten Dr. Jan Royakkers und Ferdy Hanfland demonstrierten, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit und ein konsequentes Vorgehen ist. In ihren Ausführungen zum Thema „Die totale Prothese im Ober- und Unterkiefer” vermittelten sie die Vorgehensweise, mit der sie im Alltag erfolgreich sind. So unterstrich Royakkers, die Notwendigkeit einer genauen Abformung. Er vertritt die Meinung, dass „der Löffel bereits saugen muss!” Erreicht wird dies, indem der Ventilrand konsequent mit den geigneten Materialien unterfüttert wird.

Zt.Ferdy Hanfland/Lennestadt(ZAD)
Zt.Ferdy Hanfland/Lennestadt(ZAD)

Ferdy Hanfland betonte, dass eine arbiträre Gesichtsbogenübertragung, eine hundert prozentige Bissnahme, sowie eine Ästhetik- plus Phonetik Anprobe unabdingbar sind. Ausführlich ging Hanfland noch auf einige wichtige Aspekte bei der Frontzahnaufstellung, wie zum Beispiel die gut einzustellende Eckzahnführung in Abstimmung auf eine individuelle Frontzahnästhetik, ein.

Abb. 11 Die Teilnehmer des Fortbildungsseminars waren guter Dinge. Die zwanglose Atmosphäre in der Bonner „Brotfabrik” tat ihr übriges.
Abb. 11 Die Teilnehmer des Fortbildungsseminars waren guter Dinge. Die zwanglose Atmosphäre in der Bonner „Brotfabrik” tat ihr übriges.

Fazit

 

Der ZAD hat an seinem 8. ZAD-Fortbildungsseminar durch die Auswahl seiner Referenten und der vielseitigen Themen wieder einmal eine sehr geglückte Veranstaltung auf die Bühne gebracht. Besonders interessant war die Mischung aus zahntechnischen und zahnmedizinischen Praxistipps und die erfolgreiche partnerschaftliche Zusammenarbeit, die sich in den Teamvorträgen verdeutlichte. Dass sich von der Veranstaltung sowohl Zahntechniker als auch Zahnmediziner interessante und informative Information erwarteten, zeigte die Zusammensetzung der 120 Teilnehmer. Somit trägt die seit mehreren Jahren gepflegte interdisziplinäre Kommunikation ihre Früchte. Familiär, kommunikativ und voller fachlicher Highlights, präsentierte sich die Veranstaltung auch dieses Mal. Die zwanglose Atmosphäre in der Bonner „Brotfabrik” tat ihr übriges. 2007 soll voraussichtlich das 9. ZAD-Fortbildungsseminar stattfinden. Über den genauen Termin und die Themen werden wir Sie zum gegebenen Zeitpunkt informieren.

1. Vorstand:

Ztm. Henrik Erichsen

Auf der Hüls 128a

D-52068 Aachen

Tel.: 0241-99 74 5423

mail: kontakt@unikat-zahnmanufaktur.de

 

Stellv. Vorstand:

Ztm. Jill Lippert

Bierbomskamp 14 

D-46284 Dorsten

Tel.: 02362-68 683

 mail: jill.lippert@web.de

Stellv. Vorstand:

Ztm. Thomas Hahne

Kölner Landstraße 135

D-40539 Düsseldorf

Tel.: 0211-75 11 34

mail:

info@dental-art-hahne.de

 

Schriftführer:

Ztm. Daniel Sauerhoff

Frankenstrasse 40

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