6. ZAD-Seminar ein Fortbildungs-Event der besonderen Art
Ein Bericht aus der Zeitschrift "dental dailog" Ausgabe 1/2001 des Teamwork Media Verlages
Eine starke Gemeinschaft
Der ZAD, seine Ziele....
Der Zahntechniker Arbeitskreis Düsseldorf e.V. (ZAD) wurde von Absolventen der Düsseldorfer Meisterschule gegründet. Aus der guten Zusammenarbeit während des Meisterkurses 1986/87 bildete sich eine Arbeits- und Fortbildungsgemeinschaft, die ihren Mitgliedern über die Meisterprüfung hinaus neue Impulse für den täglichen Laborbetrieb geben soll. Ausserdem gibt es unter den mittlerweile cirka 30 ZADlern - von der Ästhetik bis zum MPG, von Abrechnungsfragen bis zur Frästechnik - für jeden Bereich Spezialisten, die helfen, wenn es einmal klemmt. Ein weiteres Anliegen des ZAD ist es, Zahntechniker und Zahnärzte an einen Tisch zu holen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Mitglied kann jeder werden ( ob Zahnarzt oder Zahntechniker), der sich und seine Ideen aktiv in die Gemeinschaft einbringen möchte.
...und das zwei-jährliche Fortbildungsseminar
Zwei-jährliches Highlight der Ex-Schüler von Horst Gründler ist das ZAD-Fortbildungsseminar. Zu der 6. Auflage in der Bonner "Brotfabrik" haben die Mannen um Ztm. Holger Schlomm (Vorstandsvorsitzender) und Ztm. Thomas Hahne (Stellvertreter) neben Beiträgen aus den eigenen Reihen (Ztm. Thomas Hahne und Oliver Brix) durch Dr. Angela Dergham, Ztm. Jürg Stuck und Ztm. Frank Bartsch für vielversprechende Gastreferate gesorgt. Die Moderation übernahmen Oliver Brix, Ztm. Holger Schlomm und Ztm. Thomas Hahne, der auch sogleich mit seinem Vortrag begann. Er diskutierte grundsätzliche Aspekte für ein Mehr an Ästhetik. Bei dem Diavortrag fokussierte Thomas Hahne besonders auf die Notwendigkeit, dass Zahnarzt und Zahntechniker den Patienten in den Mittelpunkt stellen und alle Beteiligten ihre Ideen in die Arbeit einfließen lassen müssen. Den Bereich des eigentlichen zahntechnischen Herstellungsprozesses lockerte er durch eine Schicht - Demo auf.
" Vom Kopf in die Hand" ....
" Wenn es um Zahnformen geht, neigen wir dazu, aus dem Bauch heraus zu handeln und unseren Restaurationen einen "künstlerischen Touch" zu geben. Zahnformen kommen aber nicht aus dem Bauch, sondern aus dem Kopf. Wir müssen die absolut elementaren Zahnformen und Oberflächenstrukturen bewusst aus der Natur kopieren ", lautete das Credo des Referates von ZAD-Mitglied Oliver Brix. Wie dieses " Vom-Kopf-in-die-Hand-kopieren" funktioniert, zeigte auch er sehr anschaulich bei einer Live-Demo.
...und vom "Totalen Versagen" ....
Die bildhafte Sprache von Ztm. Jürg Stuck sorgte dafür, die von ihm aufbereitete - aber leider nicht immer witzige - Thematik der totalen Prothetik locker verdauen zu können. Nur eine Kostprobe: " Die Fortschritte, die in den letzten 40 Jahren bei festsitzendem Zahnersatz gemacht wurden, wandeln sich in der Totalprothetik in " Totales Versagen ". Dass dies keineswegs übertrieben ist und wie man es besser machen kann, zeigte und erklärte er anhand seiner Dias und einer Videosequenz, die einen Patienten mit Prothese(n) beim Kauen zeigte. Im Video war eine " vorher" - Prothese - als dynamischer Bestandteil des Speiseboluses - neben einer Stuck'schen Totalprothese (Nahrungszerkleinerung) zu sehen. Für Jürg Stuck ist die Sprache bzw. die Phonetik - und damit die Funktion - der Direktor bei der Zahnaufstellung. Das Wort " Ästhetik " ist in der individuellen Totalprothekik das " i " von individuell, sagt er.
... zu einem funktionell - ästhetischen Gesamtkonzept
Dr. Angela Dergham stellte am Beispiel von zwei komplexen Patientenfällen ihr funktionell-ästhetisches Behandlungskonzept vor, das auf einer detailierten Planungsphase und Teamarbeit aufbaut: Der klinischen Befunderhebung mit Zahn - und Parodontalstaus, die in eigens ausgearbeiteten ZMK- Statusblättern festgehalten werden, sowie der Funktionsanalyse, folgt eine eingehende Modellanalyse, die dann in die prothetische Planungsphase überführt. Erst danach beginnt Dr. Angela Dergham mit der zahnärztlichen Vorbehandlung. Anschließend weisen provisorische Versorgungen den Weg. Erst danach folgen die definitiven Rekonstruktionen im Frontzahnbereich und später im Seitenzahnbereich. Letzter wichtiger Punkt des Behandlungskonzepts ist die Erhaltungsphase (Recall).
Nach diesen Topreferenten hatte Ztm. Frank Bartsch das Vergnügen. Doch der Claus - Kanter - Preisträger begeisterte durch "Grundlagen der modernen Teleskoptechnik " nicht minder. Seine Patientenfälle verdeutlichen, wie er selbst sagt, " dass man auch in der Teleskoptechnik ästhetische Ergebnisse erzielen kann ". Zahlreiche Fragen an ihn aus dem Publikum belegten, dass die Teleskoptechnik ein zündendes Thema ist.
Fazit
Referenten und Gastreferenten, on - stage - Interviews und live - demos -Diskussionen und Pausengespräche, sowie die zwanglose Atmosphäre in der Bonner " Brotfabrik " machten das 6. ZAD-Semianr zu einem sehr geglückten Fortbildungsevent.