5. ZAD-Fortbildungs-Seminar im November 1998 in Bonn

Ein Bericht aus dem Dental-Labor 1999

Im Dialog mit den Zahnärzten

Bei den Fortbildungsseminaren des ZAD (Zahntechniker Arbeitskreis Düsseldorf e.V.) wurde schon immer auf einen hohen Praxisbezug Wert gelegt. Die geladenen Referenten konfrontierten die ZAD-Mitglieder und ihre Gäste oftmals auch mit unspektakulären, alltäglichen Labor-Problemen. Doch die Zeiten ändern sich. Eine Interpretation des Wortes "Praxisbezug" darf heute nicht nur zahntechnische Problemstellung einschließen. "Praxisbezug" heißt auch, die Schwierigkeiten des Zahnarztes zu kennen, um ihm an der Schnittstelle Klinik und Technik - nämlich da, wo interdisziplinäre und kommunikative Qualitäten gefordert sind und die verschiedenen Alltagsanforderungen diskutiert werden - ein wertvoller Partner zu sein.

Abb.1 in den Pausen genossen die Teilnehmer die lockere Atmosphäre in der Bonner Brotfabrik
Abb.1 in den Pausen genossen die Teilnehmer die lockere Atmosphäre in der Bonner Brotfabrik

Diesen Gedanken hat man beim diesjährigen Seminar des ZAD ganz konsequent verfolgt: Bei der eintägigen Veranstaltung in der flippig-sympathischen Bonner "Brotfabrik" referierten gleich mehrere Zahnärzte sowie ein Referententeam. Außerdem mischten sich, wie ZAD-Vorstand Ztm. Holger Schlomm bei seiner Begrüßung feststellte unter die knapp 200 Teilnehmer rund 60 Zahnmediziner.

Dr. Eric Jan Royakkers, der den Satz "zeig mir Deine Abformung und ich sage Dir, wie Deine Prothetik aussieht" geprägt hat, zeigte, wie exakte Abformungen aussehen, welche Voraussetzungen dafür geschaffen sein müssen und was besonders zu beachten ist. Er betonte, dass es für den Zahnarzt nicht immer einfach ist, Abformungen zu liefern, die " eine Visitenkarte gegenüber dem gewerblichen Labor" sein können.

Abb.2 Als sehr interessant erwiesen sich die Kurzinterviews am Bistrotisch direkt nach dem Referat
Abb.2 Als sehr interessant erwiesen sich die Kurzinterviews am Bistrotisch direkt nach dem Referat

Dr. Peter Schwarting katalogisierte die Therapiemöglichkeiten im Lückengebiss. In seinem - infolge des hohen Unterhaltungswertes - äußerst kurzweiligen Referat ging er besonders auf die Indikation, die Präparation und den Haftverbund von Klebebrücken, sowie die Möglichkeiten der Implantatprothetik aus der Sicht eines niedergelassenen Zahnarztes ein. Dr. Hans Dieter John, Spezialist für Parodontologie und Implantologie, erarbeitete den Status quo der Parondontalchirurgie und die kosmetischen Möglichkeiten für die Zahnheilkunde. Dabei widerlegte er den "Mythos", der besagt, dass Rezessionsdeckungen nicht funktionieren, anhand zahlreicher Patientenfälle eindrucksvoll. Er betonte die Notwendigkeit des "Backward-Planing" (das Ziel bestimmt den Weg) und die Zusammenarbeit von Chirurg, Prothetiker und Zahntechniker.

Abb.3 Freute sich über die Einladung seiner ehemaligen Düsseldorfer Meisterschüler: Horst Gründler († September 2005 †)
Abb.3 Freute sich über die Einladung seiner ehemaligen Düsseldorfer Meisterschüler: Horst Gründler († September 2005 †)

Ztm. Horst Gründler unterrichtete die vor 11 Jahren nach dem Besuch an der Düsseldorfer Meisterschule gegründete und inzwischen auf zirka 30 Mitglieder angewachsene ZAD-Truppe. Nach kurzem Vortrag über die Modellgusstechnik übergab er an seinen jungen Kollegen Oliver Brix, der als einziger Referent gleichzeitig auch Mitglied des ZAD ist. Zusammen mit seinem Behandler ZA Oliver Dunsch, der unlängst seine Assistentenzeit abschloss und derzeit an seiner Doktorarbeit schreibt, stellte der Spezialist für festsitzenden Zahnersatz einen komplexen Patientenfall, der mit 28 Einzelkronen gelöst wurde, vor. Zunächst wurde mit einer Schienentherapie eine physiologische und beschwerdefreie Kieferrelation eingestellt. Oliver Dunsch beschrieb das hierfür verwendete computergestützte Axiografieverfahren.

Abb. 4 Nach dem Teamvortrag bewies Oliver Brix Moderatorqualitäten
Abb. 4 Nach dem Teamvortrag bewies Oliver Brix Moderatorqualitäten

Brix legte den didaktischen Schwerpunkt diesmal auf die Rekonstruktion der Seitenzähne, wobei er beispielsweise auch das funktionelle Zusammenspiel der Morphologie der Kaufläche und des Kiefergelenks ansprach. Das von der Anamnese bis zur fertigen Rehabilitation schlüssige Konzept wird demnächst im interdisziplinären Fachjournal "teamwork" veröffentlicht.

Nach einer gründlichen Einführung der ästhetischen Variablen Helligkeitswerte und Farbsättigung und wertvollen Tips zur Farbbestimmung und Farbrekonstruktion von Keramikrestaurationen, stellt auch Ztm. Thilo Vock einige Veneer-Fälle vor. Der wesentliche Unterschied in der Farbrekonstruktion von Metallkeramikkronen und Veneers ist, dass bei Veneers zum Erreichen der Zielfarbe die Basisfarbe ganz entscheidend ist. Mit Rohbrandeinproben kontrolliert der Stuttgarter die Zahnfarbe generell und möglichst früh, noch ehe allzu viel Zeit und Energie investiert wurde.

Ziemlich viel Energie investiert hatten an diesem langen Fortbildungstag sicherlich nicht nur die Akteure auf der Bühne, sondern auch das Publikum, das sich ob der interessanten Vorträge unentwegt zu voller Konzentration veranlasst sah. Eine besonders gute Idee waren sicherlich die Kurzinterviews direkt im Anschluss an die Referate. Die Moderatoren konnten bei den legeren Kreuzverhören am Bistrotisch noch das eine oder andere zusätzliche Detail herauskitzeln.

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mail: kontakt@unikat-zahnmanufaktur.de

 

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Bierbomskamp 14 

D-46284 Dorsten

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Stellv. Vorstand:

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